TauruskonkordatDer Tauruskonkordat ist das älteste der großen Peripherienationen und entstand aus dem Feuer einer Rebellion und durch die Bestimmung einer Frau, ein neues Leben fernab vom Krieg zu finden. Samantha Calderon, eine wohlhabende koloniale Geschäftsfrau, hatte durch Truppen der Terranischen Allianz während der Randweltenrebellion ihren Ehemann und zwei Töchter verloren. Da sich die Terranische Allianz nicht für ihre kriegsgeschüttelten Welten verantwortlich zeigte wurde Samantha Calderon klar, das ein Wiederaufbau sinnlos wäre. Sie wandelte den Großteil ihrer verbliebenen Besitztümer in Schiffe und Vorräte für eine lange Reise um, sammelte eine stattliche Anzahl an Gefolgsleuten und brach 2250 in unerforschte Gebiete auf. Drei Jahre später landete Calderon auf einer Welt die sie Taurus nannte.
Durch die Gaswolken von Flannagan’s Nebels wurde Taurus und andere ressourcenreiche Welten vor gierigen Augen geschützt und entwickelten sich schon bald zu blühenden Kolonien. In den nächsten achtzig Jahren besiedelten die Taurischen Bürger weitere Nachbarwelten, unterstützt wurden sie dabei von periodisch eintreffenden Flüchtlingen, die vor Unruhen in anderen von Menschen besiedelten Gegenden flohen. Im Jahr 2335 umfasste das Taurische Territorium bereits 18 Systeme. Im selben Jahr benannte Protector Richard Calderon sein Reich in Tauruskonkordat um und lud benachbarte Welten ein, seinem Reich beizutreten. Er versprach ihnen vollkommene planetare Autonomie und freien Handel, sie mussten nur zur allgemeinen Verteidigung beitragen. Siebzehn Welten nahmen das Angebot an, was die Größe des Tauruskonkordats in nur wenigen Monate nahezu verdoppelte.
Nach 2360 wurde auch jenseits von Flannagan’s Nebel kolonisiert, was die Taurische Grenze immer näher an die der zwei potentiellen Rivalen brachte. Die Vereinigten Sonnen, gegründet 2317, war eine größere militärische Macht die danach Ausschau hielt, ihre Besitztümer zu vergrößern. Die Capellanischen Staaten, die schon bald die Konföderation Capella werden sollten, waren noch immer uneinig, aber es kamen regelmäßig Händler vorbei, die auch Nachrichten über andere Reiche mitbrachten. Besorgt darüber, das sie durch die scheinbar unersättlichen Vereinigten Sonnen verschlungen werden könnten, verbrachten die Taurier die 2360iger damit, eine Marine und ein stehendes Heer hervorzubringen. Noch vor Ende des Jahrzehnts sollten sie die Chance bekommen, sie zu benutzen.
Der erste bewaffnete Zusammenstoss zwischen dem Tauruskonkordat und den Vereinigten Sonnen ereignete sich 2368, als eine Flotte der Konföderation Capella rebellierende Milizen der Großunion Tikonov bis in Taurischen Raum verfolgten. Die Tikonov’schen Kämpfer flohen in eroberten Taurischen Schiffen in das Gebiet der Vereinigten Sonnen. Eine Flotte der Vereinigten Sonnen machte mit den unbekannten Gegnern kurzen Prozess, ebenso mit den verfolgenden Capellanern. Die Marine der Vereinigten Sonnen startete daraufhin einen Angriff gegen die Taurische Welt Robsart, welche sie fälschlicherweise als geheime Capellanische Basis identifiziert hatten. Die Taurische Marine verteidigte den Planeten gekonnt, sie verkrüppelten zwei Kriegsschiffe der Vereinigten Sonnen und eroberten ein drittes. Während der nächsten drei Jahren kam es zu sporadischen Kämpfen zwischen Flotten des Konkordats und der Vereinigten Sonnen, die sich von Robsart über die gesamten Pleiaden erstreckten. Während dieser Zeit bereitete sich Protector Richard Calderon fieberhaft auf einen Krieg vor, der niemals kam. Zum Glück der Taurier sahen die Vereinigten Sonnen die Konföderation als eine größere Bedrohung und als größeren Preis an. Bis zum Jahr 2577 sollte das Tauruskonkordat in keinen echten Krieg mit den Vereinigten Sonnen geraten – dann kamen sie als Teil der Sternenbundarmee bei einer massiven Invasion.
Während des Zeitalters der Kriege die Staaten der inneren Sphäre erfasste, lebten die Peripherienationen in relativem Frieden. Das Konkordat wandte erhebliche Summe für eine weitere Kolonisation auf, mit dem Ergebnis häufigerer Grenzzusammenstösse mit den Vereinigten Sonnen oder der Konföderation Capella. Die Taurischen Truppen konnten die meisten dieser Konflikte für sich entscheiden, indem sie die Vorurteile der beiden Gegner über den anderen ausnutzen. Während des dritten Jahrzehnts des 25. Jahrhunderts handelten die Vereinigten Sonnen und die Konföderation Capella viel häufiger mit dem Tauruskonkordat als das sie es überfielen. Den Tauriern waren diese zusätzlichen Profite willkommen, allerdings hielten sie auch weiterhin ein wachsames Auge auf ihre ehemaligen Feinde. Wenn sie bequem waren formten erfolgreiche Protectoren zeitweise Allianzen mit der recht schwachen Konföderation gegen die mächtige Militärmaschinerie der Vereinigten Sonnen. Eine Geschichte von schwierigen Beziehungen zwischen den beiden Staaten verhinderte allerdings, das aus diesen „Hochzeiten aus Bequemlichkeit“ jemals mehr als eine vorsichtige Annäherung wurde. Krieg mit dem Sternenbund
Aufgrund dessen, das sie Haus Liao und Haus Davion nicht trauten, verbunden mit den bitteren Erinnerungen an die autokratische Terranische Allianz, vor der sie geflohen sind, wollte das Tauruskonkordat nicht dem Sternenbund beitreten. Die Malagrotta-Affäre von 2573, dem letzten Zwischenfall einer langen Serie von territorialen Streitigkeiten mit den Vereinigten Sonnen, sorgte dafür, das der Appetit der Vereinigten Sonnen auf einen Konflikt gegen diesen „Haufen Emporkömmlingen von Bauerntölpeln“. Im Jahr 2499 beanspruchten sowohl das Tauruskonkordat als auch die Vereinigten Sonnen Fontana, einen mineralienreichen Mond im Malagrotta-System. Nach Verhandlungen von 1511 wurde beiden Mächten das Recht auf Nutzung zugesprochen, allerdings durften sie dort keine Truppen stationieren. Im Februar 2573 verflogen sich Taurische Kriegsschiffe bei einem Manöver im System. Durch diesen vermeintlichen Schleichangriff informiert schickte die Marine der Vereinigten sonnen ihre eigenen Schiffe und zerstörte die der Taurier in einer dreistündigen Schlacht. Innerhalb der nächsten Monate stationierten beide Seite ihre Truppen an der Grenze, vorbereiten auf einen großen Krieg. Der Erste Lord des Sternenbundes, Ian Cameron, überzeugt Davion jedoch davon sich zurückzuhalten in der Hoffnung, das Tauruskonkordat zum Beitritt in den Sternenbund zu bewegen. Später im selben Jahr wurde dieser Vorschlag auf einen Vertrag jedoch kühl abgelehnt. Cameron verlor dadurch so langsam die Geduld und ersetzt das Zuckerbrot durch die Peitsche. Während des Jahres 2574 erließ der Sternenbund viele Handelsschranken gegenüber den Peripheriestaaten, jedoch wirkte keine besser als die vorangegangenen Maßnahmen. Im Januar 2575 waren daher die Frontverläufe klar gezogen. Scharf darauf, das zu vollenden, was sie im Malagrotta-System begonnen hatten, stellten die Vereinigten Sonnen freudig viele Truppen für die vier Angriffscorps des Sternenbundes bereit. Der Großteil der Flotte der Vereinigten Sonne fiel einige Monate, bevor sie den Invasionsbefehl erhielten, einer Falle der Taurier zu Opfer, allerdings waren einige Mech- und Infanterieregimenter Teil der 16 SBVS-Divisionen, die im Mai 2378 in den Konkordatsraum eindrangen. Die Taurische Flotte und Armee ließ die Truppen des Sternenbundes für jeden Zentimeter während der Kämpfe in den nächsten sechs Jahren heftig bezahlen, was in der Ermordung des Kommandeurs der SBVS im Jahr 2584 gipfelte. Für einige Tage, als das Oberkommando der SBVS darüber diskutierte, ob der Krieg gegen das Konkordat fortgeführt werden soll, hing das Schicksal des Konkordats am seidenen Faden. Letztendlich überzeugte der Erste Lord seine Generäle, den Kampf weiterzuführen. General Amos Forlough, bis dato Anführer der Operationen in der Außenweltallianz, übernahm die Kampagne im Tauruskonkordat.
Seine Ankunft sollte bittere Konsequenzen für die Tautischen Bürger haben. In einem brutalen Wechsel von den Taktiken seines Vorgängers autorisierte der neue Kommandeur eine „Verbrannte Erde“ Kampagne, um das Konkordat zu verkrüppeln. Ein System nach dem andere fiel zwischen 2584 und 2588, mit der siebenmonatigen Schlacht um New Vandenbergh als Höhepunkt. Als die Welt 2589 fiel führten Guerillakämpfer den Krieg in kleinerem Maßstab von versteckten Stützpunkten in den vielen Höhlen und Tunneln des Planeten aus. Die Kämpfe dauerten bis 2596, als sich Protector Marantha Calderon dem unausweichlichen stellte. Wenige Stunden nachdem sie sich ergeben hatte beging sie Selbstmord.
Während des nächsten Jahrzehnts regierte Henry Calderon als Repräsentant des Sternenbundes. Durch ruhige aber trotzdem kraftvolle Diplomatie bewegte er Ian Cameron dazu, die SBVS-Garnisonen im Jahr 2605 abzuziehen. Außerdem überzeugte er die verbitterten Taurier, das Wiederaufbauprogramm des Sternenbundes zu akzeptieren. Das Konkordat baute sich langsam während des nächsten Jahrhunderts wieder auf, zu gleichen Teilen durch eigene und Hilfe des Sternenbundes. Unverbesserlicherweise kam letztere mit Propaganda des Sternenbundes, und viele Taurier wollten nichts damit zu tun haben.
Die Skepsis der Taurier sollte sich zu Beginn des 28. Jahrhunderts berechtig zeigen, als die berühmt-berechtigte Direktive 41 die Peripherie für eine massive Ausbeutung unter der Duldung der Anführer des Sternenbundes darlegte. Zwischen 2722 und 2765 ließen die Machenschaften von Firmen der Inneren Sphäre und heftige Steuern die Wirtschaft der Peripherie langsam ausbluten. Die Lage spitzte dich 2763 mit dem Besteuerungsakt zu, über den in der gesamten Peripherie Gerüchte aufkamen, das er die Reichtümer des Ersten Lords weiter vermehren sollten. Die Taurische Opposition gegen diesen Akt brachte die Taurische Freiheitsarmee hervor, eine Anti-Sternenbund Gruppe die durch das geschickte benutzen von verbreiteten Vorurteilen zu immer mehr Mitgliedern kam. Während der nächsten Monate wuchs diese Gruppe in eine gut organisiert und bewaffnete Rebellenstreitkraft. Die Zelle der Taurischen Freiheitsarmee war auf New Vandenbergh besonders glühend in ihrem Hass auf den Sternenbund, da die bittere Erinnerungen an den Vereinigungskrieg immer noch klar im kollektiven Bewusstsein vorhanden war. Einheiten der SBVS unter General Kerensky konnten 2764 einen Großteil der Taurischen Freiheitsarmee aus ihren Verstecken locken und vernichten, doch war es bereits zu spät.
Im Jahr 2765 spaltete sich New Vandenbergh und 17 weitere Welten des Konkordats vom Sternenbund ab. Als sich Protector Nicoletta Calderon weigerte, ihre rebellierenden Welten wieder zur Räson zu bringen, befahl der Erste Lord, Richard Cameron, dem Oberbefehlshaber der SBVS-Truppen, General Alexandr Kerensky, den Aufstand niederzuschlagen. Kerensky’s Truppen befriedeten den Planeten letztendlich, doch dadurch verteilte sich der Geist der Rebellion in rasender Geschwindigkeit über die gesamte Peripherie. Die Ermordung von Richard Cameron ein Jahr später signalisierte das Ende des Sternenbundes, obwohl er auf dem Papier noch bis 2781 weiterbestand. Der Rückzug der SBVS-Truppen während der 2770iger überließ das Konkordat wieder einmal seinem Schicksal. Die Nachfolgerkriege
Während der ersten Jahrzehnte in der Zeit nach dem Fall des Sternenbundes baute das Konkordat seine zerrüttete Wirtschaft wieder auf , brachte sein Militär wieder in Form und überließ Eroberungen den anderen. Während sich die Nachfolgerstaaten im ersten Nachfolgerkrieg fleißig in die Steinzeit zurückbombten, fürchtete sich das Konkordat nur wenig vor den Vereinigten Sonnen oder der Konföderation Capella. Im Jahr 2813 startete Protector Seymon Calderon die einzigste größere Militäroperation während der gesamten Periode. Mit der schwindenden Gefahr einer Invasion durch die Vereinigten Sonnen wurden Einheiten wieder verfügbar, die zuvor nur für Verteidigung abgestellt waren. Mit diesen zusätzlichen Truppen beschloss sich Calderon, den alten Grenzdisput mit dem Magistrat Canopus wieder aufzunehmen. Jahrzehnte vor dem Kollaps des Sternenbundes hat dieser die umstrittenen Welten Detroit und Rockwellawan dem Magistrat zugesprochen. Seymon versuchte sie zu erobern, aber der armselig ausgeführte Angriff scheiterte kläglich. Das Magistrat rächte sich mit Überfällen auf zwei Taurische Planeten, die allerdings ähnlich kläglich scheiterten. Im Jahr 2814 unterzeichneten beide Staaten einen Vertrag, der den Status Quo der Vorkriegszeit wieder sicherte.
Diese Debakel dämpfte den Enthusiasmus für weitere ernste militärische Abenteuer. Den Rest des 29. Jahrhunderts verbrachte das Konkordat damit, durch Diplomatie einige Welten des Magistrats zu erobern. Anstelle von Kriegsführung konzentrierte sich das Konkordat auf Kolonisation, um ihre Besitztümer auszudehnen. Die Weitsichtigen, eine philosophische Sekte die sich der Erforschung widmet, führte eine größere Kolonisationswelle im späten 30. und frühen 31. Jahrhundert an. Mit Finanzmitteln von einigen einflussreichen Geldgebern und Steuerbefreiungen des damaligen Protectors Zarantha Calderon gründeten die Weitsichtigen einige Siedlungen zwischen 2990 und 3020.
Der 4. Nachfolgerkrieg setzte den Kolnisationbemühungen des Konkordats allerdings ein Ende. Protector Thomas Calderon, der 3017 die Macht übernahm, nahm die meisten der Steuerbefreiungen zurück und startete ein massives Aufbauprogramm das Militärs. Thomas war wie viele seiner Vorgänger davon überzeugt, das die Vereinigten Sonnen eines Tages seinen nächsten Peripherienachbarn erobern würden. Als der 4. Nachfolgerkrieg mit einem Sieg durch das neu gegründete Vereinigte Commonwealth endete, wurde die Angst von Thomas Calderon vor Haus Davion zu einer voll erblühten Paranoia. Er steckte immer mehr Geld in das Militär, nörgelte am Militär herum und holte erstklassige Piloten aus der Außenweltallianz, um die Taurischen Raumstreitkräfte zu fördern. Als die Jahre vergingen und keine Davion-Invasion stattfand hörten die Leute langsam auf, die wachsende Besessenheit ihres herrschers zu unterstützen. Die Konzentration auf das Militär ließ nur wenig Geld für irgendetwas anderes über. Protector Calderon befahl den Truppen außerdem, Piraten nicht über die Grenzen des Konkordats hinaus zu verfolgen.
Als die Taurischen Verteidigungsstreitkräfte im Jahr 3047 endlich einen Gefecht mit Truppen von Haus Davion sahen, sank die Popularität von Protector Thomas Calderon wie ein Stein. Veröffentlichte Details über diesen „Davion-Angriff“ untergruben den politischen Standpunkt des Protektors noch weiter. Die vermeintliche Invasionsflotte war nichts weiter als ein fehlgesprungener Frachter des Vereinigten Commonwealth, der daraufhin von patrouillierenden Taurischen Einheiten zerstört wurde. Ein Angriff auf das Pinard System zehn Monate später, anfangs als Vergeltung des Vereinigten Commonwealth angesehen, war eigentlich das Werk einer verbrecherischen Söldnereinheit, die die Dienste des Vereinigten Commonwealth verlassen hatte. Taurische Aufklärungseinheiten, die zur Verfolgung ausgesendet wurden trafen wohl auf echte Einheiten des Vereinigten Commonwealth und lieferten sich kleine Gefechte mit ihnen, aber zu einem echten Konflikt kam es nie. Einheiten des Vereinigten Commonwealth kamen im Jahr 3049 an der Taurischen Grenze an um Übungen abzuhalten, jedoch verschwanden sie schon nach einigen Wochen wieder. Nach diesem seltsamen Zwischenfall kamen Gerüchte über mysteriöse, möglicherweise sogar ausserirdischen, Invasoren von der anderen Seite der Peripherie auf. Thomas Calderon brandmarkte diese Gerüchte als einen Trick Haus Davions, aber nur wenige Leute nahmen ihn ernst. Der Protektor wurde bestenfalls zu einem Witz und schlechtestenfalls zu einer Belastung einer Nation, die weder seine Ängste teilte noch seinem Urteil vertraute. Wachwechsel
Ab dem Jahr 3053 wurde selbst das Militär zunehmend müde, auf einen Krieg zu warten der niemals kommen sollte. Im Jahr 3055 wurde Thomas abgesetzt und durch seinen Sohn Jeffrey ersetzt. Die Regierungszeit des neuen Protectors, obwohl sie tragisch kurz war, markierte einen Wendepunkt zum Besseren bezüglich des Schicksals des Konkordats. Sogar schon vor der Amtsübernahme hatte sich Jeffrey Calderon mit Emma Centrella, Magestrix des Magistrats Canopus, zu geheimen Verhandlungen getroffen. Die Magestrix wollte im Angesicht der Bedrohung durch die Clans eine peripherieweite Allianz formen, und sah nach dem Sieg auf Tukayyid, der die Claninvasion fürs erste aufhielt, auch keinen Grund dafür, die verheissungsvollen Entwicklungen zu beenden. Der Protector wollte für seinen Teil hauptsächlich den Schaden reparieren, den sein Vater angerichtet hatte. Handel und Kolonisation schien der beste Weg aus der wirtschaftlichen Misere des Konkordats; nähere Verbindungen zum Magistrat sollte beides fördern. Im Januar 3056 unterzeichnete Jeffrey Calderon den historischen Vertrag von Taurus, zum ersten mal wurde die Zukunft des Konkordats an eine andere Nation gekoppelt.
Während der nächsten vier Jahren erntete das Konkordat die Früchte vom freien Handel und gemeinsamer Kolonisationsprojekte mit dem Nachbarn. Die Beziehungen der beiden Mächte wuchsen so friedlich zusammen, das 3058 die Allianz des Magistrats mit der Konföderation Capella den Tauriern nur wenige unangenehme Momente bescherte. Als Magestrix Emma Centrella vorschlug, das sich das Konkordat ebenfalls mit der Konföderation alliieren sollte, wies der Protector den Vorschlag nicht sofort ab. Obwohl das Konkordat eine wechselhafte Geschichte hatte, erachtete der Protector die möglichen Vorteile einer solchen Dreierallianz als anhörenswert. Die Anführer aller drei Staaten trafen sich bei einem Gipfel 3060 auf Detroit, einer Welt in der Canopisch-Taurischen Kolonieregion. Als Standort einer hochmodernen Battlemechfabrik, die durch Capellanische Gelder ermöglicht wurde, war Detroit der ideale Schauplatz für die Vorteile einer stärkeren Bindung zur Konföderation Capella. Unglücklicherweise sollte sich der Gipfel sich im weiteren Verlauf als tödlich für Protector Jeffrey Calderon herausstellen.
Beim Weihnachtsempfang nahm der Präsident der Neuen-Kolonie-Region, Sherman Maltin, mit einigen verbrecherischen Koloniemarshals den Protector und die Magestrix als Geisel. Eine Rettungstruppe aus Canopischen und Capellanischen Truppen unter dem Kommando von Naomi Centrella kam 3061 an und beendete die Rebellion. Unglücklicherweise wurde Protector Jeffrey Calderon während des letzten Gefechts im Kreuzfeuer getötet. Das Amt des protectors ging auf Lord Grover Shraplen, einem häufigen Kritiker von Jeffrey Calderon’s „fremden Verwicklungen“. Entgegen seiner insularen Einstellung unternahm er allerdings keine größeren politischen Veränderungen, die die wirtschaftliche Erholung des Konkordats hätten gefährden können. In den letzten Monaten hat sich Shraplen der Canopisch-Capellanischen Allianz angenähert, die endgültige Entscheidung steht allerdings noch aus. Sollte das Konkordat der dritte Partner in diesem beispiellosen Bündnis werden, wird ein Ergebnis daraus sicherlich die Vergrößerung der Capellanischen Macht sein. Was die Taurier für Vorteile aus diesem Arrangemant ziehen werden bleibt abzuwarten. zurück nach oben |